3. Das angebliche Tabu ist jedoch ein Fetisch, eine Ideologie der bürgerlichen Gesellschaft, das im Nachkriegsdeutschland einen Kitt des #Antisemitismus ausmacht: die Dämonisierung Israels, dem historischen Zufluchtsort vor Antisemitismus insbesondere nach 1948.
4. Die Dämonisierung mag nun aus Gründen der Reinwaschung deutscher Geschichte durch Relativierung geschehen oder bei der neuen Generation der Linken gar aus Unwissen, angeeignet durchs Studium der postkolonialen Studien; bei anderen wiederum aus mannigfaltigen politischen Gründen.
5. Das angebliche Tabu ist allerdings kein Tabu, sondern unlängst gesellschaftlicher Konsens der deutschen Nachkriegsgeschichte gewesen. Immer wieder wurde, schon in der 68er Generation, Israel dämonisiert. Israel wurde zu einem besonderen Staat im kapitalistischen Allgemeinen, zu einem Pariastaat.
6. Nichts anderes hat sich bis heute tradiert und zeigt sich: die Maßstäbe der Kritik verschieben sich, sobald Israel ins Spiel kommt. Die heutige Rebellion ist insofern keine wirkliche, sondern eine konformistische Rebellion, die 1948 schon ihren Ursprung hatte. Der Kritiker/in ist insofern keiner.
7. Die Vorwürfe des angeblichen Genozids sind so falsch wie die Vorwürfe, Israel sei ein Apartheidsstaat, Kolonialstaat etc. Vorwürfe, die dergleichen unhaltbar angesichts der wirklichen Verkörperungen/Materialisierungen der Begriffe sind, betreiben eine affirmative, abstrakte Kritik im Leerlauf.