niemand sagt, dass du mal darüber nachdenken sollst, ob mord, vergewaltigung und kriegsverbrechen in ordnung sind. sondern darüber, ob die aktuelle strategie der eu eine sinnvolle antwort darauf ist.

Ne, ist sie definitiv nicht. Einzig richtige Maßnahme wäre die Entsendung einer übermächtigen Armee zur Befreiung der Ukraine. Das würde Putin sogar die Chance bieten sich als Friedensstifter zu profilieren und "gesichtswahrend" zurückzuziehen.

und auch das kann man anders sehen, ohne mord und vergewaltigung okay zu finden.

Und wie?

okay, ich bin bereit dir ehrliches interesse an meiner antwort zuzugestehen. also geb ich dir meine aufrichtige sicht. ich gebe mir mühe, sie nachvollziehbar zu machen. ob du bereit bist, sie gelten zu lassen, ist deine entscheidung. ich akzeptiere, dass ich das nicht kontrollieren kann.

schritt 1: wir erkennen an, dass wir beide aus der position von beherrschten über diese frage sprechen. wir sind keine hochrängigen militärs, die überm reißbrett stehend manöver planen. wir haben nur die informationen, die öffentlich zugänglich sind.

wir sind einfach irgendwelche leute im internet, die um die opfer dieses krieges trauern und uns wünschen, dass er endet, weil das die normale, empathische, menschliche reaktion ist.

schritt 2: wir machen uns klar, dass es denjenigen, die tatsächlich was zu melden haben, menschlich scheißegal ist, unter welchem herrschaftssystem die ukrainer*innen leben. vor der maidanrevolution herrschte da jahrzehntelang eine russlandfreundliche marionettenregierung.

wenn unsere herrschenden das tatsächlich so unerträglich finden, warum haben sie da nicht interveniert? weil sie fanden, dass das ein akzeptabler status quo war, im vergleich zum risiko einer direkten konfrontation mit russland.

dass uns jetzt erklärt wird, eine rückkehr zu diesem status quo in der ostukraine sei noch schlimmer als eine fortführung dieses krieges, ist einfach unglaubwürdig.