Also ich hab die Kritik an all denen durchaus auch in den letzten Jahren schon mitbekommen 😅 Die gab es. Habeck hat halt mit den 10 Punkten den Zentristenfehler gemacht: Zentristen denken, sie müssen nach rechts gehen, um Rechte zu besiegen, und das ist eine Falle, mit der sie immer verlieren
Ich würde das anders bewerten. Er hat halt nicht nur Politik für sich gemacht, sondern auch für eine Partei und ein Land in Transformation, dem nur noch wenige Jahre bleiben. Davon abgesehen stand er ziemlich alleine im Feuer. Dafür hat er einen Bombenjob gemacht, auch die Authentizität betreffend.
Er hat dem rechten Horrormärchen "Migrationskrise" in "der Mitte" zu mehr Glaubwürdigkeit verholfen, als alle Faschos zusammen es könnten. Wenn sogar der grüne Vizekanzler mehr Abschiebung will, muss es ja stimmen. Das war sehr sehr viel mehr als ein Bauernopfer.
Das stimmt leider, hier hätte man weniger Wahlkampf und mehr Abgrenzung betreiben müssen! Aber wie gesagt er war auf die bürgerliche Mitte aus. Ist auch nur schwer entschuldbar...
Ja
Mag alles sein! Aber er ist weg! Er ist nicht mehr im Parlament! Er hat es verstanden und geht. Und nun? Wollen wir in der Vergangenheit festsitzen oder endlich anfangen Zukunft einzufordern und zu planen?
Der Artikel der taz ist von gestern, die Beiträge von heute. Darf man Tagesgeschehen nicht mehr kommentieren, weil das in ein paar Tagen Vergangenheit ist? Ach ja, demnächst ist Wahlkampf und Özdemir wird die gleichen Fehler nur sehr viel schlimmer machen.
Ich werde Özdemir nicht wählen. Ich werde Piraten wählen!
💯
Das Problem daran ist, dass wir ohne Aufarbeitung die selben Fehler wieder machen. Imho war der größte Fehler der (Nicht-)Umgang mit Populismus. Medienberichten nach hat Habeck jemanden wegen eines "Schwachkopf" Posts angezeigt. Was er und die Partei dagegen nicht gemacht haben, war...
die noafd, Söder, Aiwanger, bestimmte FDPler, Springer, NIUS... wegen - Verleumdung - übler Nachrede - Rufschädigung frühzeitig medienwirksam anzuzeigen und vor Gericht zu ziehen. Da diese Einnordung nie passiert ist, ging das bis zum Exzess weiter, mit Folgen, die wir bis heute sehen.
Ja, das liegt aber nicht nur an Habeck, sondern an der ganzen Gesellschaft.Dafür könnten wir jetzt daran arbeiten, schliesslich hat es der Beweise genug um auch die CxU zu verbieten…zumindest in ihre Schranken zu weisen; aber ich höre auch nix von Staatsanwälten, Gerichten oder anderen Institutionen
Aber wieso mit etwas unrealistischem, schwer umsetzbaren anfangen, wenn direkt vor dir low hanging fruit nur darauf wartet abgegriffen zu werden? Vor allem bedingt das eine das andere. Ohne den ganzen Populismus von damals hätten wir viele der heutigen Probleme so nicht, die Union eingeschlossen.
... und "in die Schranken verweisen", genau darum ging es. Da sind oftmals Sachen dabei gewesen, die keine unmittelbaren Offizialdelikte waren und wo die Grünen hätten halt selbst aktiv werden müssen. Sind sie aber nicht - genau das war der Punkt.
Ja…aber was ändert es? Was ändert das um allgemeinen oder im grossen? Habeck ist ein privilegierter Dummkopf, der sich mit Rechtsradikalismus die Wähler vergrault hat. Ich habe es begriffen. Ich mag dich trotzdem.
Ja…
Auch nach längerem nachdenken, fällt mir keine Antwort ein. Es gibt keine Antwort. Komplexe Probleme haben komplexe Lösungen in sich. Darum geht es ja. Dieses Wir schaffen gemeinsam an der Lösung der Probleme, ist völlig verlustig gegangen, stattdessen dauernd Streit, wer für was verantwortlich war.
Ja, das ist schon klar…aber dieses stete aneinander reiben, ist halt nicht hilfreich.
Was meinst Du mit "stetem aneinander reiben"?
Streiten
sehe ich nicht so. Habeck hat sich zur Migration bekannt und hat gleichzeitig wichtige Differenzierungen beibehalten. Zb hat er die Aufgabe Integration an Zuwanderer und gleichwertig die Bevölkerung adressiert. Damit stieß er bei extrem rechts und extrem links an.
Achso. Und Flüchtlinge waren dann sowas wie das notwendige Bauernopfer?
Das ist zynisch, wird auch keiner offen zugeben, aber ja, so wird es vermutlich gewesen sein. Mal eine andere Frage. Was hättest Du konkret in der Situation gemacht. Grüne Umfragen einstellig, Nazis kurz vor stärkster Kraft, völlig aufgepeitschte Bevölkerung durch Rechte, Union, Freie Wähler, FDP
Springer, Russische Desinformation und im Nacken die Klimakrise. Wie hätte Dein Lösungsansatz ausgesehen, bezogen auf eben jenen Wahlkampf unter den beschriebenen Rahmenbedingungen und was ich noch vergessen habe, mit relativ geringem Support aus der eigenen Partei. Was hättest Du gemacht?
Linkes Wählerpotential zu mobilisieren (ich bin nämlich nicht der einzige der durch den Rechtsruck der Grünen politisch "heimatlos" geworden ist, offensiv den Bullshit der Union und FDP outcallen, social Media nutzen, um eigene Narrative zu setzen. Kurz: Einen Wahlkampf GEGEN Rechts statt zu
versuchen, sich rechts anzubiedern. Die Partei die Linke konnte ihr Wählerpitential mit ähnlicher Taktik übrigens vervielfachen...
Das war der Take der Populisten, über die komplette Legislatur. Einer der wesentlichen Takes, warum es kam wie kam. "Die Grünen wollen euch dies wegnehmen, jenes verbieten, das gesetzlich verbieten, usw usw." Und das hätte Habeck deiner Meinung nach zum Haupt-Wahlkampfthema machen sollen... ?
Dieser Post zeigt das Problem des Wahlkampfs und auch schon der Ampel. Immer nur reagieren, sich von den Rechten treiben lassen, aus Angst ihre Forderungen (abgeschwächt) übernehmen statt eigene Schwerpunkte zu setzen, & schon den Wahlkampf mit schlechten Kompromissen für schwarz-grün zu führen
Du verwechselst da grad was. Das war kein Meinungsbeitrag, sondern die Beschreibung der Realität. Und ja, in der Sache hast Du dennoch recht. Ich nutze, seit Anbeginn der Ampel Legislatur exakt Deine Worte. Nur leider sind weder Du noch ich in Regierungsverantwortung oder Meinungsmacher.
Off topic, aber weil Du es gerade angesprochen hast. Hier ein Kurzthread von gestern... bsky.app/profile/did:...
Eigenartige Interpretation von "eigene Narrative setzen". Wie wär's denn mit:"sozialer Gerechtigkeit", "die grünen sorgen dafür, dass es euch besser geht", "die Grünen setzen bei der Vermeidung von Treibhausgasen da an, wo die meisten emittiert werden: nämlich bei den Reichsten Menschen des Landes!"
"Die Grünen sorgen für bezahlbare, zugängliche, zuverlässige öffentliche Verkehrsmittel.", "Die Grünen investieren in Bildung und Erziehung.", "Die Grünen stärken die Position von Arbeitnehmern durch die Stärkung der Sozialsysteme!", "die Grünen sorgen für eine florierende Wirtschaft durch den
ökologischen Umbau!", "Die Grünen sorgen für niedrige Strompreise! Erneuerbare Energien sind nämlich mittel- und langfristig wesentlich günstiger als Kern- und fossile Energie.", "Die Grünen bekämpfen Kriminalität präventiv und effektiv, indem sie Armut bekämpfen!"
Das stimmt in der Beschreibung so nicht. Die Grünen waren zu dem Zeitpunkt in keiner Umfrage einstellig. Die aufgeheizte Stimmung nach rechts gab es auch, weil progressive Kräfte sich weggeduckt haben, statt zu einer echten anderen Politik zu stehen.
Anders ausgedrückt: es hat sich in den drei Ampeljahren gezeigt, dass von rechts immer Hetze kommt, egal, wie gemäßigt die eigenen Positionen sind. In so einer Situation muss man stabil sein, statt sich ziehen zu lassen.