Was ist denn dann ein "typisches" Nervensystem? Die Unterstellung im zweiten Teil find ich tendenziell sehr uncool, wenn du so weiter machst, bin ich hier raus.
Was ist denn dann ein "typisches" Nervensystem? Die Unterstellung im zweiten Teil find ich tendenziell sehr uncool, wenn du so weiter machst, bin ich hier raus.
"typisch" ist in meinem Verständnis zunächst das was in Medizin- oder Biologielehrbüchern beschrieben wird. Eine Abweichung davon wird gemeinhin als Störung verstanden. Das zweite soll kein persönlicher Vorwurf sein, sondern ist meine Beobachtung wie an dem Punkt auffällig oft argumentiert wird.
Wenn man beispielsweise von Autismus, ADHS, FAS und Trisomie manche dazuzählt und manche nicht ist das argumentativ mutig. Da muss man dann ne sehr durchdachte Definition für haben.
Sorry wenn ich da dünnhäutig reagiert habe. Ich freue mich, dass die Diskussion insgesamt ziemlich entspannt und interessant läuft.
Freut mich! Dafür bin ich ja hier :3
Naja Ohne neurotypisch gibt es auch keine neurodivergenz Stichwort inhaltsleerer Begriff, das beinhaltet ja eben keine Wertung
nö nicht unbedingt man kann ja zum beispiel für forschungszwecke ein neurotypisches modell beschreiben, auf das in jeder hinsicht die statistisch wahrscheinlichste option zutrifft, ohne dass es für dieses modell ein empirisches korrelat geben muss
Na dass niemand tatsächlich einem wissenschaftlichen Modell entspricht ist eh klar. Wie in anderen Kommentaren beschrieben, bedarf es aber irgendeiner Einschränkung, um den Begriff nicht völlig zu entleeren oder halt zum neuen "ich bin ein bisschen spicy" zu machen.
in anderen kontexten sind wir da schon nen schritt weiter. wir haben uns doch mittlerweile (unter coolen leuten) drauf geeinigt, dass der begriff "frau" nicht inhaltsleer ist, obwohl es nicht das eine merkmal gibt, das alle frauen vereint und von allen nicht-frauen unterscheidet
Und wo ist jetzt das Problem mit der Definition von Neurodivergenz, versteh den Vergleich nicht ganz.
naja warum wird der begriff "neurodivergent" inhaltsleer wenn man ihn als "divergiert in einem maße vom imaginierten normaltyp, das die person veranlasst, sich so zu bezeichnen" versteht statt als "divergiert vom real existierenden neurotypischen teil der menschheit"
Hab das Gefühl ihr redet aneinander vorbei und steht eigentlich am more or less dem gleichen Standpunkt
hast recht, hab "ohne neurotypisch gibt's auch keine neurodivergenz" missverstanden
naja hätte ich auch ordentlicher formulieren können
Bei "Neurodivergent als Selbstbezeichnung" bin ich ja auch voll dabei. Da hatte aber Saegges Ausgangspost die ungünstigen Formulierung, dass dieser Endo-Effekt eine Neurodivergenz IST. Statt "sein kann". Außendefinition.
das ist mE aber schon auch die zu diskutierende These in dem Post
Man müsste also eine betroffene Person finden, die das so sieht. Ist jetzt sicher nicht ausgeschlossen, ich bin mir aber relativ sicher, dass die allermeisten einem medizinischen Modell folgen und Endometriose als zu bekämpfende Krankheit sehen.
Um noch mal weiter auszuholen: Die Begriffsbildung von ND war eine bewusste Abgrenzung vom medizinischen Modell und der Pathologisierung von Abweichungen. Es gibt ständigen Druck durch die NT Mehrheitsgesellschaft, deren Arbeits- und Denkweisen als einzig valide Option zu setzen.